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Sinfonisches Chorkonzert der Konzertgesellschaft: Edward Elgar The Apostels
12. November 2022 um 19:00 – 21:15
Chor der Konzertgesellschaft, Oratorienchor Kamen, Neue Philharmonie Westfalen
Sinfonisches Chorkonzert
Edward Elgar (1857 – 1934): The Apostles – Oratorium in zwei Teilen
Mitwirkende:
Simone Krampe – Sopran
Michaela Unsinn – Mezzo (Maria Magdalena)
Gustavo Martin Sanchez – Tenor (Johannes)
Michael Dahmen – Bass (Petrus)
Michael Adair – Bass (Jesus)
Markus Volpert – Bass (Judas)
Chor der Konzertgesellschaft Schwerte Oratorienchor der Stadt Kamen
Neue Philharmonie Westfalen
Leitung: Franz Leo Matzerath Einführung um 18:15 Uhr
Edward Elgar war der Sohn eines Musikalienhändlers, Klavierstimmers und Organisten in der südenglischen Provinz Worcester und verbrachte seine ersten Jahre über der elterlichen Musikalienhandlung. Er war das vierte von sieben Kindern. Seine literarisch hochgebildete Mutter war gegen den Willen ihres Vaters zum katholischen Glauben kon- vertiert und erzog ihre Kinder katholisch. Obwohl Edward schon früh musikalisches Talent bewies, hat er nie eine systematische Ausbildung erhalten und eignete sich sein musikalisches Wissen weitgehend autodidaktisch an. Er war als Violin-, Klavier- und Theorielehrer tätig und spielte als Geiger im Orchester, zunächst in Birmingham und später in Worcester.
Sein Durchbruch als Komponist gelang ihm erst 1899 mit über 40 Jahren mit den «Enigma Variationen» für Orches- ter. Mit einem Schlag war Elgar der gefragteste Muikschöp- fer der Britischen Insel, der erste wirklich englische Komponist seit Henry Purcell. Seine prunkvoll pathetische Musik, wie beispielsweise in den Orchestermärschen «Pomp and Circumstance», spiegelte das stolze Gefühl der Briten wider, die im Verlauf der 60-jährigen Regentschaft von Königin Victoria wirtschaftlich und politisch zur mächtigsten Nation aufgestiegen waren.
Großbritannien verfügt über eine lange Tradition auf dem Gebiet der Chormusik: das Oratorium war im England des 19. Jahrhunderts die wichtigste musikalische Gattung und führte auf Händels «Messias» zurück, dem mit weitem Ab- stand beliebtesten und am häufigsten aufgeführten Werk.
Während viele seiner späteren dramatischen Kantaten und Oratorien bis heute nur wenig gespielt werden, gelang El- gar 1900 in Birmingham mit seinem Oratorium «The Dream of Gerontius» sein erfolgreichstes Oratorium. Auch wenn dieses Werk bis heute auf dem Kontinent immer noch vergleichsweise selten gespielt wird (die Konzertgesellschaft Schwerte hatte es allerdings in den letzten 30 Jahren zwei- mal im Programm) ist es bis heute das in Großbritannien am meisten geschätzte Oratorium Elgars.
Elgars zweites großes biblisches Oratorium, «The Apostles» steht musikalisch dem Erfolg des «Gerontius» jedoch kaum nach. Es wurde am 14. Oktober 1903 in Birmingham mit großem Zuspruch unter Leitung des Komponisten uraufgeführt. Elgars Freund und Verleger August Jaeger hielt das Werk für das größte Oratorium seit Händels «Messias».
Chor- und Orchestersatz sowie die meisterhafte Instru- mentierung zeugen von der großen Könnerschaft Elgars. Der hochromantische Gestus des Werkes ist ganz Ausdruck seiner Zeit. Viele Passagen stehen manchen stilistischen Charakteristika bei Richard Strauss, Debussy oder Ravel in nichts nach.
Das Oratorium besteht aus zwei Teilen. Nach dem Prolog des Chores mit mystisch-feierlichem Charakter „The Spirit of the Lord is upon me“ folgen 3 Abschnitte des ersten Teils, die von der Berufung der Apostel handeln, vom Gebet Jesu auf dem Berg und seinem Wächter, dem Erzengel Gabriel. Schließlich bricht in einem riesigen Orchester-Crescendo das Tageslicht herein.
Personalisiert als Solisten sind allein Johannes (Tenor), Pe- trus, Judas und Jesus (Bass) und Maria Magdalena (Alt). Im Abschnitt „Am See Genezareth“ geht es um Maria Mag- dalenas Bekehrung und den auf dem Wasser wandelnden Jesus. Den tosenden Sturm hat Elgar mit riesigem Orches- teraufwand musikalisch umgesetzt.
Der zweite Teil des Oratoriums mit vier Abschnitten behandelt die Passionsgeschichte, den Verrat des Judas bis hin zur Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt Christi. Eine besondere Bedeutung für Elgar hatte dabei die Partie des Judas, in der er die menschliche Seite dieser verzweifelten Seele zeigen wollte. Im Chor „Then entered the Satan into Judas“ bekommt die sonst im Ganzen feierlich-tragende Musik einen martialischen Charakter, wenn die 30 Silber- linge etwa ‚mit klingender Münze‘ tonmalerisch umgesetzt werden. Die Szene endet mit Judas‘ zutiefst pessimistisch- nihilistischer Weltsicht, so Elgar.
Eine Veranstaltung der Konzertgesellschaft Schwerte
Vorverkauf 18,00 €
Tageskasse: 20,00 €, Schüler/Stud. 5,00 €
Großes und Kleines Wahl-Abo
Ruhrtalbuchhandlung, Rohrmeisterei, Zeitschrift Hollatz u.a.
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